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08. Januar 2023

Emil Hadner zur PIM-Integration im eCommerce

In größeren Unternehmen geht eCommerce nicht ohne PIM

Das sagt PROCLANE Integration-Geschäftsführer Emil Hadner in einem Interview mit PIM Reporter, dem Blog des PIM Beratungshauses ADSCAPE. Das hier veröffentlichte Interview ist darin zuerst am 16.9.2019 erschienen.

Herr Hadner, Sie sagen, jeder SAP-integrierte Webshop sollte auch an ein PIM angebunden sein. Richtig?

Ja! In den mehr als 12 Jahren, die wir schon auf die SAP/eCommerce-Integration spezialisiert sind, haben wir diese Erfahrung immer wieder gemacht. Wer SAP-Systeme kennt, weiß, dass sich Vertriebs- und Marketingtexte darin nicht komfortabel pflegen lassen. Insbesondere dann nicht, wenn die Texte in mehreren Sprachen vorliegen oder Bilder, Videos und Download-Dokumente dazu kommen. Oder wenn unsere Kunden nicht nur über einen Onlineshop, sondern auch über Marktplätze oder weitere Kanäle verkaufen. Dann wird das Produktdaten-Management schnell sehr komplex.

Wie viele Ihrer Kunden haben denn ein PIM-System, wenn Sie in eine eCommerce-Integration einsteigen?

Rund 40%, und rund 20% pflegen ihre Daten weiterhin anders. Die restlichen 40% entscheiden sich im Zuge des eCommerce-Projektes dafür, ein PIM-System einzuführen.

Und das verzögert dann Ihre eCommerce-Integration?

Geringfügig – und vorübergehend. Die Zeit für die Einführung des PIM-Systems holen wir wieder auf. Denn organisiert und gepflegt werden müssen die Daten ja in jedem Fall. Wenn das im Rahmen der PIM-Einführung passiert, sind wir anschließend deutlich schneller, weil Workflows stehen und die Daten im richtigen Format zur Verfügung stehen. Ideal ist es, wenn wir während der Evaluation des PIM-Systems schon an Bord sind. Dann können wir sicherstellen, dass PIM- und SAP-Strukturen perfekt zueinander passen.

Haben Sie dafür ein Beispiel?

Nehmen Sie die SAP-Vertriebsbereiche: In ihnen werden in SAP-Systemen Informationen zu Tochterunternehmen oder Landesvertriebsorganisationen gebündelt. Verkauft ein Unternehmen auch in Spanien, liegen hier nicht nur die spanischen Produkttexte, sondern beispielsweise auch die Information, dass in Spanien eine andere Mindestverkaufsmenge gilt. Und vielleicht sind auch portugiesische Informationen hier verortet, weil in Portugal zwar eine andere Sprache gesprochen wird, das Land aber zur selben Vertriebsorganisation des Unternehmens gehört.

In Onlineshops sind die Informationen anders organisiert?

Ja. Hier sind die Informationen meist nach Ländern oder Sprachen angelegt. Das PIM-System muss dann die Struktur des SAP-Systems aufgreifen, es den Redakteuren möglichst einfach machen, die Daten anzureichern und diese dann an die richtigen Kanäle ausspielen. Je besser die PIM-Struktur auf das SAP-System abgestimmt ist, desto einfacher ist die SAP/PIM Integration und desto schlanker können die Prozesse anschließend laufen.

Stichwort Prozesse: Wie genau sehen die aus, wenn SAP-System, Shop und PIM ineinandergreifen?

Die Hoheit über die Daten zu Produkten und Preisen liegt meist noch im SAP-System. Das ist vielen SAP-Verantwortlichen in Unternehmen wichtig. Nach festen Regeln werden sie an das PIM übertragen, dort für die unterschiedlichen Vertriebskanäle angereichert und dann automatisiert ausgespielt. Das bedeutet: Die gesamte Contentpflege für alle Vertriebs- und Marketingkanäle erfolgt in einem System, auf das alle Verantwortlichen zugreifen und das nach ihren Anforderungen aufgesetzt werden kann. Die Lokalisierung, das heißt die Pflege der landesspezifischen Texte und zusätzlichen Informationen, kann von den Vertriebsgesellschaften übernommen werden. Die Freigabe erfolgt dann wieder in der Zentrale. Diese Workflows lassen sich mit einem PIM einfach organisieren. Und noch ein großer Vorteil: Den Redakteuren fällt auf, wenn ein Bild oder hinterlegtes Dokument nicht aktuell ist oder fehlt.

Wo liegt aus Ihrer Sicht der größte Vorteil eines integrierten PIM-Systems?

Die Unternehmen sind mit einem PIM einfach deutlich besser aufgestellt, für alle Vertriebs- und Marketinganforderungen der Zukunft, egal ob in Print oder Online, auf Websites, Marktplätzen oder in Social Media. In größeren Unternehmen wird es nicht mehr ohne PIM gehen. 

Emil Hadner

Emil Hadner

Emil Hadner ist Geschäftsführer von PROCLANE. Er gilt als einer der führenden Kenner von Integrationsprozessen und -lösungen im deutschsprachigen Raum.

emil.hadner(at)proclane.com

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